Vorliegender Band, der aus einer an der Universität Zürich im Wintersemester 1991/92 durchgeführten interdisziplinären Ringvorlesung hervorgeht, vereint Arbeiten zu zentralen Themen der Ovid-Forschung. Nach zwei einleitenden Arbeiten zu Ovid selbst (Implizite Poetik, Funktion des Mythos im Werk [...]
mehrDie zweibändige Monographie „Maskenspiel und Seelensprache“ widmet sich der Spannung zwischen Robert Schumanns romantischer Musikästhetik und Heinrich Heines postromantischer Dichtungsästhetik. Hierbei untersucht Ingo Müller sowohl den Bezug von Schumanns liedästhetischen Auffassungen zur [...]
mehrKleists Drama Penthesilea, das dem antiken Amazonenmythos eine entschieden moderne Interpretation gegeben hat, galt lange als unspielbar, ja abseitig. In den letzten Jahrzehnten ist die Tragödie in der Literaturwissenschaft aber ins Zentrum gerückt; auf der Bühne gehört sie mittlerweile zu Kleists [...]
mehrEinen Faust zu schreiben, war neben dem Buch der Unruhe das zeitlich beständigste literarische Projekt des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa. Die ersten Fragmente entstanden um das Jahr 1908, das vermutlich letzte 1933, zwei Jahre vor des Schriftstellers Tod. Um so erstaunlicher deshalb, daß [...]
mehrSophokles’ 409 v.Chr. in Athen aufgeführtem Philoktetes liegt der tragische Konflikt zwischen dem Anspruch der Gesellschaft und dem Anspruch des Individuums zugrunde. Dieser Stoff ist in der Neuzeit öfter behandelt worden, ohne daß es zu bemerkenswerten Gestaltungen kam. 1899 stieß André Gide mit [...]
mehrPhysiognomik als Wissensform und Kulturtechnik setzt meist stillschweigend eine Vormacht des Bildes über die Sprache voraus. Daher geht die Bedeutung des Textes als Analyseinstrument und eigengesetzliches Wahrnehmungsdispositiv für die physiognomische Gestaltdeutung oft vergessen. Die hier [...]
mehrDas Jahrhundert zwischen 1750 und 1860 ist nicht nur eine Zeit der politischen und sozialen Umbrüche. Es ist auch die Zeit, in der Philosophen, Mediziner, Seelenkundler und Psychologen erstmals systematisch das Unbewusste erforschen. Parallel zur Erfahrung einer prekären politischen Ordnung werden [...]
mehrJemand der einen Gedanken eines alten Schriftstellers plünderte könnte sich mit der Metempsychose entschuldigen …' (Georg Christoph Lichtenberg) Seit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts werden kommunikativ-mediale Prozesse – Verstehen, Übersetzen, Nachahmen, Einfühlen, Miterleben – als Seelenwanderung [...]
mehrDie spanische Wissenskultur des 19. Jahrhunderts steht in einem eigentümlichen Spannungsverhältnis zwischen nationaler Tradition und gesamteuropäischer Moderne: Die Bestrebungen nach der Aufwertung eigener kultureller Werte werden von den Herausforderungen durch den Positivismus, den Evolutionismus, [...]
mehr»Denn wir alle begreifen jetzt, daß ein Linguist, der sich gegenüber der poetischen Funktion der Sprache verschließt, und ein Literaturwissenschaftler, der sich über linguistische Fragen und Methoden hinwegsetzt, gleicherweise krasse Anachronismen sind.« (Roman Jakobson, Linguistik und Poetik) [...]
mehrIm Zentrum des Buches steht eine bestechende Analyse von Jean Pauls großem Roman Titan unter dem Aspekt subjektivistischen Realitätsverlusts und damit der Selbstzerstörung. Insofern erscheint er als Paradigma einer Selbstkritik der Romantik, die in aufschlußreichen Querverbindungen zu Tieck und [...]
mehrÖsterreich als idyllisches »Musikland«: Gab es kritische Gegen-Töne zu diesem Sympathie heischenden Österreich-Bild? Gab es Ironie? Ja, und nicht zu wenig: Beispielsweise richteten sich die Staatsoperette von Otto M. Zykan (1935–2006), Do you know Emperor Joe? von Werner Pirchner (1940–2001) oder [...]
mehrDie Rhetorik der altgriechischen Rufhymne hat seit der Renaissance in der eng1ischen Dichtung Spuren hinterlassen. Vor allem die Geschichte der englischen Ode kann als eine stets neue Auseinandersetzung mit dieser Struktur begriffen werden. Auch im Sonett finden sich Beispiele für diese Tradition. [...]
mehrVirtuosität heißt: nackte Performance ohne solides Produkt. Die Exzellenz des Virtuosen bleibt immer prekär, denn sie ist abhängig von Effekten und Affekten, die der Performer bei Publikum oder Ko-Performern hervorruft. Eine kommunikative Virtuosität gehört zu postfordistischen Bestimmungen von [...]
mehrAnnette von Droste-Hülshoffs Texte verhandeln Sinneswahrnehmungen im Rahmen einer Axiomatik von Medialität, Psyche und Poetologie: Diese wiederum wird anhand von Projektions- und Übertragungsanordnungen in Szene gesetzt. Die Studie richtet einen medienhistorisch wie kulturwissenschaftlich [...]
mehrIn seinem überwiegend lateinisch verfassten Commentarium verzeichnete Raymundus Bruns (1706–1780) wesentliche Ereignisse aus seinem Glaubensdienst als katholischer Zivil- und Militärgeistlicher in Potsdam zu Zeiten des 'Soldatenkönigs' Friedrich Wilhelm I. und dessen Sohn Friedrich der Große. Die [...]
mehrTauchen im öffentlichen Diskurs über Europa die Begriffe 'Recht' und 'Gerechtigkeit' auf, so begegnet man in der Regel Fragen der rechtlichen Integration innerhalb der Europäischen Union und dem unter dem Banner der Gerechtigkeit geführten Streit um die Gewichtung politischen Einflusses und [...]
mehrLes productions verbales de locuteurs engagés dans une interaction orale comportent de très nombreuses répétitions. Loin de gêner la communication, ces reprises de materiel syntaxique et lexical font partie intégrante de la structure de l’oral et accompagnent le travail de production et de [...]
mehrDie Grenzen und die immanente Dynamik des Problemfeldes der res vivens – des lebendigen Dings – sowie ihre Wechselwirkung mit anderen Feldern tragen zum Gang einer Geschichte bei, in der es immer wieder darum geht, anhand bestimmter Agentenmodelle – eines schaffenden Gottes, eines erkennenden [...]
mehrReturn migration is different from other forms of migration that have been studied much more extensively. It implies a predefined movement back to the geographic place of origin and a confrontation of the new cultural knowledge acquired abroad with the traditional knowledge still present in the [...]
mehrDie Dichtungen des bedeutenden österreichischen Dichters Robert Musil verlangen ein »besonderes« Lesen. Die ungewöhnliche Beziehungsdichte der dargestellten Gedankengänge, Figuren und Geschehnisse, die bewußt gewählte Vielbezüglichkeit der Worte bergen je eine Fülle von Bedeutungen in sich. Sie [...]
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